Droht Snapchat damit das gleiche Schicksal wie Twitter, die ebenfalls einen fabelhaften Börsenstart erwischten, seitdem aber immer noch defizitär arbeiten? Das Startup konnte noch keine Gewinne erzielen, während der Umsatz im letzten Jahr vor allem wegen des boomenden Anzeigengeschäfts von 58 auf 404 Millionen Dollar wuchs, musste das Unternehmen weiterhin einen Verlust von 514 Millionen Dollar hinnehmen.
Fehlendes Mitspracherecht bei Snap
Mit den Namensaktien ohne Mitspracherecht haben die Gründer Evan Spiegel und Bobby Murphy die Zügel klar in der Hand und möchten das Unternehmen differenziert in Richtung Kamerahersteller und damit weg von Konkurrent Facebook entwickeln. Viele Börsenanalysten sehen dies als Grund für den Abwärtstrend. Das fehlende Mitspracherecht stört vor allem Großanleger, die mit dem Kauf der Anteile, weiterhin keinen Einfluss auf operative Entscheidungen haben.
Schwindende Alleinstellungsmerkmale
Außerdem sorgen sich Branchenkenner um die harte Konkurrenz von Facebook mit seinen Plattformen Instagram und WhatsApp. Mark Zuckerberg wollte Snapchat bereits 2013 für drei Milliarden kaufen und kopiert fleissig die Funktionen in die eigenen Apps. Aus diesem Krieg versucht Snapchat nun in Richtung Hardware zu flüchten, erste Produkte wie die Kamerabrille wurden bereits am Markt getestet. Hochinteressant ist Snapchat auch als neue Medienplattform, daher investierte wohl auch der Gigant NBC/Universal die hohe Summe von 500 Millionen. Der Mediengigant hat bereits in Vergangenheit eigene Shows speziell für Snapchat produziert. Dennoch raten vier von sechs Analysehäusern, die die Snap-Aktie unter Beobachtung genommen haben, den Titel zu verkaufen.
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Spiegel Online / Zeit Online / t3n Magazin