Lilium Lufttaxis sollen verstopfte Straßen in den Städten entlasten
Wer täglich im Stau auf der A9 oder im Berliner Ring steht, weil er als Pendler aus dem Umland in die Hauptstadt fahren muss, der kann schon mal auf die Idee kommen, dass Fliegen als schnellere Variante der Fortbewegung auch keine schlechte Idee wäre.
Die Idee hinter Lilium funktioniert so: Es sind Kleinstflugzeuge, die nicht verkauft werden, sondern Teil eines Services sind, wie in einem Flugtaxi. Auch die Kosten pro Kilometer sollen am Ende vergleichbar mit einer Taxifahrt sein. „Wir brauchen aber auf jeden Fall noch mehrere Jahre“, sagte Daniel Wiegand, Geschäftsführer und einer von vier Gründern von Lilium, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Der Prototyp hat schon bewiesen, was er kann. Der Lilium-Jet schafft es nach dem Senkrechtstart, vom Schwebe- in den Vorwärtsflug zu wechseln. Mit diesem komplizierten Manöver hat das elektrisch betriebene Flugzeug des Münchener Start-ups im April 2017 gezeigt, was jetzt schon und wohin die Zukunft geht: als Lufttaxi verstopfte Straßen in den Städten entlasten und gleichzeitig entlegene Gegenden an Ballungsräume anbinden.
Die Flugzeuge von Lilium sollen bis zu acht Millionen Kilometer zurücklegen können, mehr als ein einzelner Kunde jemals reisen würde. Deshalb keinen Verkauf, sonder Order per App und Miete für kurze Flüge. „Man muss das Produkt teilen, sonst ergibt es keinen Sinn“, sagt Wiegand.
Frisches Kapital für die Serienproduktion
Die mächtigsten Taktgeber des Silicon Valley investieren heute vermehrt in Start-ups, die Kleinstflugzeuge für wenige Passagiere bauen wollen. In Zukunft sollen diese senkrecht auf Stationen in den Stadtzentren starten und landen können und so die Personenbeförderung revolutionieren.
Zu den Risikokapitalgebern von Lilium gehören die Bank von Liechtenstein, das chinesische Internetunternehmen Tencent, das hinter dem Messenger WeChat steht und auch in Tesla investiert hat, sowie der Technologiefonds Atomico, einer der größten Venture-Capital-Fonds in Europa. Bereits hat 2016 Niklas Zennström, der Erfinder von Skype und Gründer von Atomico, 10 Millionen Dollar in das Münchener Start-up investiert.
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